Swissvotes Universität Basel année politique suisse

Über uns


Die direkte Demokratie ist für die schweizerische Politik und Gesellschaft von prägender Bedeutung und macht das politische System der Schweiz weltweit einzigartig. Es erstaunt darum nicht, dass sich Öffentlichkeit, Medien und Wissenschaft in der Schweiz und anderswo immer wieder mit Fragen rund um die Schweizer Volksabstimmungen beschäftigen.


Swissvotes liefert eine Fülle von Grundlagen zur Beantwortung solcher Fragen: Die umfassendste Datenplattform zu den schweizerischen Volksabstimmungen stellt für Öffentlichkeit und Wissenschaft aus einer Hand frei zugängliche, wissenschaftlich fundierte, verständliche und politisch neutrale Informationen über alle eidgenössischen Volksabstimmungen seit 1848 bereit. Dabei führen wir zum einen Daten zusammen, die an anderen Orten verstreut vorhanden sind. Zum anderen bereiten wir Informationen auf, die sonst nirgends verfügbar sind (beispielsweise die Angaben zu den abweichenden Abstimmungsempfehlungen von Kantonalparteien oder die von Swissvotes erstellten Kurzbeschreibungen zu jeder Abstimmungsvorlage).


Mitte der Nullerjahre erkannten Wolf Linder, Christian Bolliger und Yvan Rielle das Bedürfnis nach einer solchen Datenplattform und riefen am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern mit finanzieller Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds das Projekt Swissvotes ins Leben. Sie konnten sich dabei zum einen auf eine Partnerschaft mit der Schweizerischen Bundeskanzlei und dem Bundesamt für Statistik stützen. Zum andern konnten sie an zwei Forschungsprojekte anknüpfen, die ab 2002 am Institut für Politikwissenschaft durchgeführt worden waren: Im ersten, vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Projekt „Konfliktlinien und Konkordanz in der Schweiz“ hatten Wolf Linder, Regula Zürcher und Christian Bolliger schon vielfältige Informationen zu den Abstimmungsinhalten und den Abstimmungskampagnen seit 1848 aufbereitet. Die Ergebnisse dieses Projekts sind 2008 im Buch «Gespaltene Schweiz – geeinte Schweiz» erschienen. Im zweiten Vorgängerprojekt hatte Yvan Rielle 2003 im Auftrag des Bundesamts für Statistik alle Abstimmungsvorlagen nach inhaltlichen Gesichtspunkten untersucht und thematisch geordnet. Im Rahmen von Swissvotes wurden diese Grundlagen aufbereitet und noch erheblich erweitert. So konnte Swissvotes im Jahr 2009 erstmals eine Online-Datenbank anbieten, die von der Öffentlichkeit und verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen sofort rege genutzt wurde. 2010 folgte das «Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007», das Kurzbeschreibungen zu allen Abstimmungen bis 2007 und Hintergrundinformationen zur Schweizer Abstimmungsdemokratie versammelt. Das Handbuch kann beim Haupt Verlag bestellt werden. Die einzelnen Kurzporträts für jede Abstimmung stehen auch auf unserer Online-Plattform zur Verfügung (siehe Abstimmungen).


Heute wird Swissvotes als Dienstleistung von Année Politique Suisse am Institut für Politikwissenschaft angeboten. Die Leitung des Angebots liegt bei Hans-Peter Schaub und Marc Bühlmann. Sie haben den Online-Auftritt rundum erneuert und neu dreisprachig gestaltet. Das Datenangebot wurde in mehreren Schritten nochmals deutlich erweitert, beispielsweise um Abstimmungsplakate und Abstimmungsempfehlungen der Kantonalparteien. Auch wurden für alle Abstimmungen seit 2008 Kurzbeschreibungen nach demselben Muster wie im «Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007» erstellt, um diese einzigartige qualitative Datenreihe fortzuführen. Swissvotes wurde 2020 mit dem OneGov Award und 2023 mit dem Nationalen Open-Research-Data-Preis (Silber-Award) ausgezeichnet. 2022 erschien der Sammelband «Direkte Demokratie in der Schweiz: Neue Erkenntnisse aus der Abstimmungsforschung», der Daten von Swissvotes und anderen Quellen nutzt, um dem Funktionieren der schweizerischen direkten Demokratie auf den Grund zu gehen. Über Neuigkeiten und Interessantes aus unserer Datenbank informieren wir auch bei Mastodon (@swissvotes@mstdn.social) und Twitter (@swissvotes).


Auch in Zukunft soll Swissvotes eine Grundlage bieten, auf der sich Interessierte aus Gesellschaft, Politik und Wissenschaft auf eine fundierte und gleichzeitig lustvolle Weise mit dem faszinierenden Thema der direkten Demokratie auseinandersetzen können. Swissvotes wird deshalb vor und nach jedem Abstimmungssonntag um die Daten zu den neusten Abstimmungen ergänzt. Auch zusätzliche Erweiterungen der Datenplattform sind in Planung.